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Porsche zentralisiert Ersatzteilversorgung
Der Zuffenhausener Sportwagenhersteller Porsche hat seine weltweite Ersatzteillogistik am Standort Sachsenheim zentralisiert. Aktuell werden von dort pro Jahr 3,2 Millionen Auftragspositionen ausgeliefert.
Kunde: Porsche
Porsche, der Hersteller sportlicher Premium-Fahrzeuge hat über 100 Millionen Euro in das Großprojekt investiert. Von Sachsenheim aus werden mehr als 700 Porsche-Händler auf der ganzen Welt zentral mit Ersatzteilen versorgt. Am Standort sind derzeit etwa 85.000 verschiedene Porsche-Teile beziehungsweise Materialnummern abrufbar – alles, von der einzelnen Schraube bis zum kompletten Hard-Top.
Ort
Sachsenheim
Branche
Automobilindustrie
Produkte
85.000 verschiedene Teile
Lösungen
AKL, OPS
Volumen
3,2 Millionen Auftragspositionen pro Jahr
Besonderheiten des Projekts
Für eine optimierte Abwicklung ist das Ersatzteillager Sachsenheim in ein automatisches Lager- und Kommissioniersystem für Kleinteile sowie in manuelle Lager- und Kommissionierbereiche für Mittel- und Großteile unterteilt. Die platzsparende und kompakte Lagerung des breiten Kleinteilespektrums im automatischen Kleinteilelager (AKL) erfolgt in Kunststoffbehältern mit unterschiedlicher Größe und Abmessung. Die Mittelteile lagern in Gitterboxen und die Großteile auf Rungen- oder Holzpaletten. „Diese Clusterung in drei auch organisatorisch eigenständige Einheiten ermöglicht uns ideale prozessuale Abläufe – per Ware zum Mann oder Mann zur Ware“, so Wels. „Auch ist so - abgestimmt auf die jeweiligen Durchlaufzeiten - eine spätestmögliche Einsteuerung von Aufträgen ins Lager machbar.“ Eine Zwischenkonsolidierung entfällt - das spart Zeit und Handling und gewährleistet einen direkten Warenfluss. Ein Schleppzugkonzept fungiert im Ersatzteillager als innerbetriebliches Transportsystem, mit dessen Hilfe die drei Bereiche mit dem Wareneingang, der Verpackung und dem Warenausgang verbunden sind. Diese technisch einfache und robuste Lösung stellt über einen definierten Fahrplan getaktete Materialflüsse und damit den permanenten Warenfluss im Lager sicher – eines der Grundprinzipien in der Porsche-Logistik Herzstück des Ersatzteilzentrums in Sachsenheim ist ein hochdynamisches automatisches Kleinteilelager (AKL), für dessen Planung und Realisierung die Firma Witron verantwortlich war. Mit der Entscheidung für den Parksteiner Logistikexperten wird die seit langem bestehende vertrauensvolle Zusammenarbeit beider Unternehmen weiter ausgebaut. Bereits im Jahr 2000 hat Witron für Porsche das Datenfunksystem TMS (Transport Management System) am bisherigen Standort Ludwigsburg sowie in diversen Außenlägern implementiert. Es optimiert den Materialfluss vom Wareneingang bis zum Versand unterhalb der Lagerverwaltung in SAP LES. „Wir setzen auf langfristige Partnerschaften. Aber der Partner muss sich immer wieder neu beweisen“, so Jürgen Wels. Im Sommer 2011 wurde Witron von Porsche in der Kategorie „Nicht-Produktionsmaterial“ mit dem „Porsche Supplier Award“ ausgezeichnet. Dieser wird jährlich an die zehn besten Lieferanten und Dienstleister des Sportwagenherstellers verliehen.
Herausforderung
In zwei Bauabschnitten, die innerhalb von drei Jahren realisiert wurden, sind zwei Hallen mit einer Gesamtlagerfläche von knapp 113.000 Quadratmetern entstanden. „Uns geht es im Ersatzteilzentrum in Sachsenheim vor allem darum, Exzellenz in physischer Logistik nach dem Fließprinzip zu erreichen“, erklärt Jürgen Wels. „Dafür möchten wir in allen Prozessen ein optimales Kosten-Nutzen-Verhältnis herstellen.“ Zeit sei hierfür ein ganz wesentlicher Faktor. Wenn heute ein Händler ein Ersatzteil bei Porsche bestellt, erhält er dies in Europa in der Regel innerhalb von 24 Stunden, in anderen Regionen der Erde innerhalb von 48 Stunden. Dabei umfasst das Sortiment nicht nur sämtliche Ersatzteile der aktuellen Porsche-Modelle – aufgrund der gestiegenen Variantenvielfalt in den vergangenen Jahren allein schon eine zunehmende Herausforderung. Zum Lagerspektrum gehören ebenso auch Bevorratungen für Klassik-Fahrzeuge, Sonderprodukte für den Handel (z.B. Additive) sowie seit kurzem auch Teile für die Prototypenfertigung der Entwicklung.
Kundenstimme
Alle unsere strategischen Ziele am neuen Standort wurden erreicht. Porsche bietet im Ersatzteilgeschäft ein zukunftsweisendes Optimum in der Teilelogistik, zieht Porsche-Logistikchef Jürgen Wels ein positives Zwischenfazit. Wir haben eine hohe Flexibilität in sämtlichen Abläufen und profitieren von noch schnelleren Zugriffszeiten. Die Anlagenverfügbarkeit im Gesamtprozess liege mit größer 99 Prozent auch im Vergleich im absoluten Spitzenbereich. Die Vorgaben hinsichtlich kurzer Wege und ergonomischer Prozesse an allen Arbeitsplätzen wurden konsequent umgesetzt.